Auf
ihrem Debutalbum Hopechest (Epic Records) singt Stephanie Bentley mit der Kraft und der
Leidenschaft einer Frau, die geliebt und verloren hat, die versprochene Träume
zu Asche zerfallen sah. Was aber auch aus diesem ersten Album hervorscheint, ist der Eindruck einer Künstlerin, die lange
und hart gekämpft hat, um ihren musikalischen Traum zu verwirklichen.
„Ich
fühle, dass Singen meine Bestimmung ist“, sagt die Schönheit über ihr erstes
Country Album. „Es war immer mein Traum, und es war meine Liebe zur Musik, die
mich durch die harten Zeiten gebracht hat. Ich wurde oft zurückgewiesen, war
niedergeschlagen. Aber es ist einfacher wieder aufzustehen und weiter zu
machen, wenn Du das was Du tust, liebst.
Diese
wilde Entschlossenheit ihren langgehegten Traum
erfüllen zu wollen ist reichlich auf ihrem Debutalbum
vorhanden, wo die lebendigen Songs handeln von der Komplexität der Liebe und
den Enttäuschungen des Lebens. Was hebt Stephanie Bentley von der gegenwärtigen
Masse neuer Countrysängerinnen ab? Es ist die mal
kompromisslose Kraft, mal schmerzhafte Verwundbarkeit, vorgetragen mit ihrer
rhythmischen Stimme.
Geboren
in Thomasville, GA, einer Kleinstadt, wuchsen
Stephanie und ihre Schwester Camille in einer eng zusammenhaltenden Familie und
mit viel Musik auf. „Meine Mutter hatte eine wunderbare Stimme und sang uns
viel vor, als wir noch klein waren“, erinnert sich Stephanie. „Ich hatte von
Anfang an die Liebe zur Musik. Meine Mutter behauptet, dass ich in meiner Wiege
sang, bevor ich sprechen konnte. Später hörte ich Radio und imitierte jeden,
der die Songs spielte, die ich mochte. Wir spielten zusammen mit meinen
Freundinnen „Radio Station“, und sangen alle bekannten Songs nach.” Sie lacht
lauthals, als sie sich erinnert, dass sie sogar die Werbeblöcke nachgespielt
haben.
Mit
neun Jahren nahm sie zusammen mit ihrer Schwester Camille und einer Freundin an
einem lokalen Talentwettbewerb teil und gewann mit einer wilden Version von Motorcycle Mama. Dieser Sieg setzte den ersten
Meilenstein in ihrer Karriere. Im Publikum sass Fred Allen, Leiter einer
lokalen Theater- und Musikgruppe. Er bat Stephanie, in der Truppe mitzumachen.
„Ich verdanke Fred einen grossen Teil meiner Ambitionen und meiner Kraft“, sagt
Stepanie heute. „Wir sangen alles, von alten Liedern
aus den 40ern über Stücke aus Broadway Musicals bis hin zu Pop und Country. Es
half mir, in sehr jungem Alter meinen Horizont für die Vielfältigkeit möglicher
Auftritte zu erweitern. Diese Erfahrung wird mir immer wertvoll sein.”
Nach
einem halbherzigen Versuch, sich mit dem College-Leben
anzufreunden, zog Stephanie nach Atlanta und begann, an der Verwirklichung
ihres musikalischen Traums zu arbeiten. In den vergangenen Jahren hatte sie
sich eine starke Stimme und eine ebensolche Bühnenpräsenz angeeignet. Ihren
Lebensunterhalt verdiente sie sich in einer Top40/Oldies Band, schrieb nebenbei
Countrysongs und brachte diese in die Band ein.
Bald
schon machte sie sich mit ihrer Schwester Camille auf nach Nashville, um dort
einen Vertrag als Duo zu unterzeichnen. Sie arbeiteten mit Doug Johnson,
ebenfalls einem Südstaatler aus Georgia (heute Senior Vice
President bei Epic Records,
Nashville) und bekamen ein kleines Budget um drei Demosongs für einen
möglichen Vertrag mit RCA aufzunehmen.
Obschon dieser Deal genausowenig zustande kam, wie
ein weiterer Versuch eines Solovertrags mit Liberty Records, weigerte sich Stephanie, aufzugeben. „Ich habe einfach
nie daran gedacht, irgend etwas anderes zu machen“, sagt sie über ihre
Beharrlichkeit. „Du musst in jedem Vorkommnis das Beste sehen, denn jede
Situation, die Du meisterst, ist ein kleiner Sieg in sich selbst.”
Ihre
Hartnäckigkeit zahlte sich aus, als sie begann, ihren Lebensunterhalt mit dem
Vorsingen von Demos zu verdienen, was ihre Stimme schnell zu einer der
begehrtesten „Mietstimmen“ von Nashville machte. Auf Demos, die später zu Hits
für Trisha Yearwood (Thinkin‘ About You) oder Kathy Mattea (Walking Away A Winner) wurden, konnte Stephanie sich selbst und – noch
wichtiger – ihre Stimme in den Musikkreisen Nashville‘s
weiter bekanntmachen. Sie beeindruckte Paul Worley,
den Produzenten von Pam Tillis‘ Album Homeward Looking Angel mit ihrer Stimme so sehr, dass er auf dem
späteren Nummer-1-Song Shake The Sugar Tree ihre Stimme als Backing Vocals behielt.
Als
Songwriterin unterschrieb sie bei BMG Music, wo sich ihre Wege mit Todd Wilkes kreuzten, der von ihrem Talent so angetan war, dass
er begann, mit ihr an ihrem Stil zu arbeiten und das Resultat zu dem machte,
was sie heute als Stephanie Bentley Sound
beschreibt. Genau dieser Sound brachte ihr danach einen Vertrag mit Epic Records ein, wo sie nun wiederum mit „alten Bekannten“
wie Doug Johnson und Paul Worley zusammenarbeiten
durfte. Hopechest,
ihr Debutalbum ist das Resultat dieser
Zusammenarbeit.