Als
sich 1865 die ersten Familien in der Gegend von Medina niederliessen und 1880
die Post eröffneten, ahnten sie wohl nicht, dass
dereinst
ihre Stadt ein Thema im Newsletter sein sollte. Heute nach wie vor eine Kleinstadt,
zieht der Ort jedes Jahr zehntausende Besucher an, die am letzten Samstag
im Juli zum Texas International Apple
Festival pilgern.
Um 1980 begann man, eine spezielle Art
von Apfelbäumen anzupflanzen. Love Creek Farm Besitzer Baxter Adams jr., heute
76jährig, baute Zwergapfelbäume im grossen Stil an. Sie produzieren normal
grosse Äpfel, die aber rund 40% süsser sind, als die herkömmlichen Sorten.
Die ersten Früchte gelangten 1984 in den Verkauf. 1989 wurde Medina vom Bundesamt
für Landwirtschaft zur Apple Capital of Texas ernannt. Für den Entscheid war
aber nicht die Produktion der meisten, sondern der schmackhaftesten
Äpfel Ausschlag gebend.
Mehrere
hundert Freiwillige bereiten das Gelände wochenlang für einen einzigen Tag
von Festaktivitäten vor. Der Anlass fand heuer von morgens
9 Uhr bis Abends 6 Uhr zum 17. Mal statt und wir liessen es uns nicht entgehen,
der Organisatorin,
Dutzende von Ausstellern bieten Produkte
rund um den Apfel, sowie Dekorations- und Schmuck-Artikel an. Für die Kinder
wurde ein Geländeteil zum Spielplatz umfunktioniert, wo sich ebenfalls
Freiwillige um den Nachwuchs kümmern.
Mehrere
Live Bands sorgen während des ganzen Tages für musikalische Unterhaltung.
Dazwischen finden Auktionen von Apfelkörben,
Apfelkuchen usw. statt, geleitet von einem Auctioneer,
der normalerweise bei Rinder Auktionen amtet. Die Einnahmen gehen zum Teil
an die Produzenten, zum Teil werden sie für wohltätige Zwecke eingesetzt.
Wettbewerbe küren den schmackhaftesten, den grössten, den schönsten Apfel
und vieles mehr.
Als ich mich nach dem Genuss von Apfeleis und ähnlichem an einem der Grillstände gütlich tat
und dazu ein texanisches Bier bestellte, erlebte ich die nächste Überraschung:
„Sorry, this is a non-alcoholic event“, hiess es. Feststimmung, freundliche Leute, Riesenparty,
und das ganze auch noch alkoholfrei? „Ja“, meinte Laura dazu. „Dies ist ein
Familien Anlass und so soll es bleiben.“