Eher klein und
überschaubar ist das ältestes Honky Tonk in Dallas. Der Top
Rail Ballroom wurde
vor 70 Jahren eröffnet. Nachdem Jerry
A. Ferrell dort sieben Jahre lang angestellt
war, kaufte er den Club vor einigen Jahren und pflegt nun die Tradition weiter.
Tradition im Top Rail heisst, bis zu fünf mal Live Musik pro Woche. An den Wochenenden mit
bekannteren Formationen. Von aussen sieht der Club
eher unscheinbar aus. Altes Holz, das gut einen neuen Farbanstrich vertragen
könnte und teilweise defekte Neonschilder. Drinnen – und darauf hat Jerry
Priorität gelegt – ist es urgemütlich eingerichtet mit dem obligaten Dancefloor und wunderschöner Dekoration.
Der Grund unseres
Besuchs war der Konzertplan von Tony Villanueva und seinen Derailers. Einer der Termine, der 26. Juli, lag nahe, da wir uns
sowieso in Fort Worth aufhielten. Der Top Rail Ballroom, 2110 Northwest Highway in Dallas, war für uns
schnell erreichbar. Und der Überraschungseffekt war garantiert, denn kein
Mitglied der Band rechnete damit, uns nur vier Wochen nach ihrem Auftritt in
Interlaken schon wieder zu sehen.
Wir waren sehr
gespannt, ob die Texaner wirklich so „viel ausgelassener“ waren als die
Schweizer. Tony hatte sich in Interlaken noch über unser „zurückhaltendes“
Publikum gewundert. Nach diesem Superkonzert sprach ich ihn darauf an, denn mir
fielen nun eher die zahlreich Anwesenden Einheimischen als zurückhaltend auf.
Gut gelaunt meinte der Frontmann der Derailers, dass Dallas eben nicht Austin
sei. Nun, wir werden bei einem unserer nächsten Besuche sicher Gelegenheit
haben, dies zu überprüfen.
Ein weiteres Honky Tonk, das wir in unsere
Liste der Abendaktivitäten aufnehmen und jedem Besucher empfehlen können. Ice cold beer and hot country music. Dieses Motto lebt
in Texas mehr als in allen andern Staaten – und das ist gut so.