Artist: Joe Nichols
Album: Revelation
Year: 2004
Label: Universal
Order-#: B0002 514-02

© 2004 / Bruno Michel

Nach seinem Erstling Man With A Memory (2002) präsentiert Joe Nichols aus Arkansas die zweite Vorlage seines Könnens. Fiel schon bei der ersten Produktion seine prägnante Stimme auf, so festigt sich mit dem aktuellen Album Revelation der Eindruck, dass hier ein Künstler am Werk ist, von dem man noch lange Jahre hören wird. Hardcore Country erster Klasse tönt einem hier aus dem Lautsprecher entgegen. Klarer Favorit für mich ist der einzige Heel Kickin' Song auf der Scheibe, What's A Guy Gotta Do.

Aber auch die andern Songs überzeugen, kommen ruhig und mit Texten daher, die zum Nachdenken anregen. In No Time To Cry, geschrieben von Iris DeMent, bleibt keine Zeit zu trauern, auch wenn der Vater stirbt. Zu beschäftigt ist man mit der so genannten Karriere. Farewell Party von Lawton Williams gefiel schon Alan Jackson so gut, dass er den Song 1999 auf seinem Album Under The Influence aufnahm.

Alles besser machen will Nichols bei If I Ever Get Her Back. Man merkt eben meist zu spät, was man hätte tun sollen, damit die Liebe nicht verfliegt und die Beziehung abflacht. Und wenn sich Freunde in der Stammkneipe beim Bier gegenseitig bejammern, soll doch bitte keiner kommen und die schlechte Laune durch seine gute Stimmung vergraulen, nur weil er sich frisch verliebt hat. Don't Ruin It For The Rest Of Us, heisst das dann.

Joe Nichols wird seinen Weg machen und auf die kommenden Produktionen darf man mehr als gespannt sein. Wenn es in diesem Rhythmus weiter geht, ist gegen Ende 2005 das nächste Highlight zu erwarten.