Am 28. September 1975 wurde sie als
Amanda Carol Barnett in Crossville,
Tennessee, geboren. Schon mit fünf Jahren begann sie zu singen, startete ihre
Karriere im Kirchenchor.
Ein Fisher Price Spielzeugrecorder half
bei den ersten Aufnahmen. Mama Betty erkannte das Talent der Tochter, also
wurde Mandy zur ersten professionellen Aufnahme ins Studio gebracht – mit
gerade mal neun Jahren. Ein Jahr später trat sie zwei Sommer hintereinander im Dollywood Theme Park auf und
wurde Siegerin des Wettbewerbs Dollywood Search For Talent. Mit 18 war sie wieder auf der Bühne,
spielte über 200 Mal die Rolle der Patsy Cline im Musical Always...
Patsy Cline, wofür sie
aus über 400 Teilnehmerinnen ausgewählt wurde. 1999 schliesslich erschien ihre
zweite CD I’ve Got
A Right To Cry auf Sire Records.
bm:
Mandy, Du wirst oft in die Patsy Cline
Schublade gedrängt, aber Du hast definitiv mehr zu bieten. Was würde im Lexikon
unter „Mandy Barnett“ stehen?
MB: Ich weiss nicht recht...hmm. Dass ich in Crossville
geboren wurde, mit zwölf den ersten Plattendeal hatte, später, mit 14 für vier
Jahre bei
bm:
Wer sind Deine musikalischen Vorbilder – neben Patsy Cline?
MB: Connie Francis, Patty Page, Ella Fitzgerald. Conway Twitty,
Don Gibson, Merle Haggard usw.
bm: Übt der Vergleich mit Patsy Cline auf Dich einen
besonderen Druck aus?
MB: Eigentlich nicht.
bm:
Du stammst aus Tennessee. Mit nur gut 100 Meilen Distanz war Nashville immer
nahe für Dich. Wie siehst Du die Veränderungen in Music City in Bezug auf die Acts die heute gefragt sind?
MB: Nun, alles verändert
sich ständig. Die ersten Wechsel machte ich mit, als ich von der High School
kam und Garth Brooks und all die Hat Acts
auftauchten....
bm:
Aber wie siehst Du persönlich die Tendenz weg von der traditionellen Musik?
MB: Es macht mich
traurig, weil ich liebe alte Country Music und ich hasse es zu sehen, dass
diese Musik verwässert wird und manchmal nichts mehr mit Country zu tun hat.
Die Formate sollten separiert bleiben. Man sollte nicht Faith
Hill oder Shania Twain heissen müssen, um Erfolg zu
haben.
bm:
Möchtest Du eher einen Song schreiben, der einhundert Jahre überlebt oder eine
Million CDs verkaufen?
MB: Die Million (lacht).
Ich könnte eh nie einen Song schreiben, der so lange überdauert. Und wenn doch,
könnte ich es dann ja nicht mehr persönlich geniessen.
bm:
Gibt es einen Unterschied zwischen der Frau, die vor mir sitzt und der Frau,
die ich gleich auf der Bühne sehen werde?
MB: Eher nicht, ausser
dass ich nun hier sitze und rede, während ich auf der Bühne stehe und singe.
Ich bin dort wie hier die selbe Person.
bm:
Für jemanden, der noch nie eine Show von Mandy Barnett
gesehen hat: Was kann er von Deiner Show erwarten?
MB: Es wird für jeden
etwas dabei haben. In Europa habe ich noch nie gespielt, aber zu Hause hat es
in meinen Konzerten zwanzigjährige und achtzigjährige Zuhörer. Ich spiele viel
traditionelle Country Music aber auch einige traditionelle Pop Standards. Da
kriegt jeder was für sich mit.
bm: George Jones hatte mal einen Song Who’s Gonna Fill Their Shoes. Wessen Platz würdest Du gerne mal einnehmen?
MB: Ich will nicht in
irgendwelchen Schuhen stehen, sondern meinen eigenen Platz finden. Es wird nie
wieder einen Man in Black (Johnny Cash) geben, oder andere. Aber Leute, die
ihre eigene Identität haben und vielleicht eines Tages genau so wichtig in der
Geschichte der Musik sein werden.
bm:
Angenommen, Du findest Aladin’s Wunderlampe. Welche
drei Wünsche hast Du?`
MB: Drei Wünsche? Nun,
nach so vielen Jahren und verschiedenen Plattendeals, vielleicht einmal ein
wirklich erfolgreiches Album. Zweitens finanzielle Stabilität und drittens
Zufriedenheit. Weil ich festellen musste, dass jemand
zwar viel Erfolg haben, aber trotzdem unzufrieden sein kann.
bm:
Und wenn Du ein Interview mit Mandy Barnett führen
würdest, welche Frage stellst Du ihr, die ich nicht gestellt habe?
MB: Oh Gott (lacht) wie
kommst Du nur auf all diese Fragen?
bm:
Nun, ich versuche, Dinge zu fragen, die Du nicht schon in hundert anderen
Interviews beantworten musstest.
MB: Nun, Du kannst sicher
sein, dass dies gelungen ist. Was würde ich mich fragen? Keine Ahnung,
SC: Würdest Du für eine Million Dollar auftreten.
MB: Und ob ich das tun
würde. Jede Nacht. Für eine Million würde ich auch noch mehr tun, als nur zu
singen (Gelächter).
bm:
Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück für Deinen ersten Auftritt in
Europa.