Interview Broken Spoke

 

© December 1998 / Bruno Michel

 

Am Freitag, 4. Dezember, stieg ab 21.00 Uhr im Restaurant Schlossberg bei Zufikon eine besondere Party. Drei Bands waren angesagt, die alle etwas Gemeinsames verbindet. Marcel Bachmann, bekannt als Leadsänger der Band Broken Spoke, liess die musikalische Vergangenheit anlässlich seines 35. Geburtstags wieder aufleben.

Für Abwechslung an diesem Abend sorgten neben der bereits erwähnten Country Formation Broken Spoke auch Marcel‘s frühere Bands, The Okie Dokies und The Ducktails. Auf diese Weise entstand ein interessanter Mix aus Country, Cajun und Rockabilly Musik. Und durch die Freundschaft unter den Bandmitgliedern waren trotz dreier Bands nur sieben Musiker auf der Bühne, die dafür ihr gesamtes musikalisches Spektrum zeigen konnten.

Ich wollte von Marcel Bachmann mehr über diese „Nostalgie“-Party wissen.

 

bm: Marcel, wie kamst Du auf die Idee eines Revival Konzerts?

MB: Jeder Musiker dieser Bands ging irgendwann seinen eigenen Weg. Da wir aber über all die Jahre sowohl den Kontakt als auch die Freundschaft untereinander aufrecht erhielten, kam mir die Idee, meinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern. Spontane Zusagen aller Beteiligten bestätigten mir, dass ich die Idee umsetzen musste.

 

bm: Kannst Du die Geschichte der drei Bands erzählen?

MB: Meine Liebe gilt den Musikrichtungen Rockabilly, Country und Cajun. Begonnen hat alles mit den Ducktails im Jahr 1986. In dieser Band waren Rockabilly und die Musik der fünfziger Jahre die vorherrschenden Stile. Nach einiger Zeit entwickelten gewisse Bandmitglieder andere Musikinteressen und so gründete ich zusammen mit unserem Gitarristen im 1988 die Okie Dokies. Mit dieser Band durften wir verschiede Eröffnungskonzerte für amerikanische Stars der damaligen Zeit spielen. Das eindrücklichste davon war sicher, als wir im Volkshaus im Vorprogramm von Jerry Lee Lewis auftraten, den wir anschliessend auch persönlich kennenlernten. Broken Spoke war die logische Folgeband, nachdem sich mein Interesse verstärkt auf die Country Music verlagert hatte. Mit dieser Band gewannen wir 1996 die New Talent Show im Zürcher Albisgüetli.

 

bm: Wie schwierig war es, die Originalmusiker wieder zusammen zu bringen?

MB: Obwohl alle im Kontakt geblieben sind, gab es niemanden, der ein Projekt dieser Art angerissen hätte. Als ich mich darum bemühte, war es aber sehr einfach. Mit Ausnahme eines Musikers, der mittlerweile in Kanada selbständig ein Restaurant führt, werden somit alle teilnehmen.

 

bm: Was kann der Zuhörer an diesem Abend erwarten?

MB: Eine bodenständige Musik. Seit der Belebung der Szene durch die amerikanische Gruppe BR5-49 erfreut sich auch Rockabilly wieder vermehrter Beliebtheit. Wir wollen – ganz nach dem Vorbild jener Band – die musikalische Einfachheit wieder aufleben lassen. Zwei Gitarren, Slap-Bass und Schlagzeug genügen uns bei den Ducktails und den Okie Dokies. Nach dem Auftritt der Broken Spoke werden wir mit Sicherheit eine Jam-Session veranstalten, wo auch die andern Instrumente wie Fiddle und Steel Guitar zum Einsatz kommen.

 

bm: Kommen wir zur Gegenwart. Wie haben sich Broken Spoke seit ihrem Titelgewinn an der New Talent Show 1996 entwickelt?

MB: Nun, wir haben drei der sechs Mitglieder ausgewechselt. Heute spielen wir in einer Formation, von der wir glauben, dass wir uns auch weiterhin entwickeln werden. Wir wollen nach wie vor eine Amateurband bleiben, sind alle voll berufstätig und freuen uns über ein bis zwei Auftritte pro Monat sowie auf unsere wöchentlichen Proben.

 

bm: Und noch ein Blick in die Zukunft. Was können wir von Broken Spoke erwarten?

MB: Wir werden unsere Band um einen Keyboarder erweitern. Ich hoffe, dass er bereits am 4. Dezember mit von der Partie sein wird. Durch den Einsatz des Keyboards werde ich auch vermehrt Gelegenheit erhalten, mein Cajun-Accordion einzusetzen. Alles in allem wird die Musik von Broken Spoke noch vielseitiger werden.

 

Bm: Freuen wir uns also auf den 4. Dezember. Ich bedanke mich für das Gespräch.

MB: Auch ich bedanke mich.