Interview
mit Regina Amacker von den Children of Grindelwald
George: Vor ziemlich genau einem Jahr fragte mich Albi Matter von Show & Music AG an, ob wir hier mitmachen wollten. Für so eine Tournee braucht es natürlich eine gute Begleitband. Mit den Steaks & Beans habe ich eine gute Band, also sagten wir zu. Alle freuten sich riesig, dass wir hier mitmachen durften.
Albi: Nachdem ich 1988 die X-Mas Tour mit John Brack und Jeff Turner organisiert hatte und 1990 diejenige zusätzlich mit Maja Brunner, wollte ich mal was Neues machen. Die Frage war, wer neben dem Chor und Annie als Schweizer Band zu so einer Tour passen könnte. Für mich gab's eigentlich da nur George Hug. Nachdem die Sponsorensuche mit dem Hauptsponsor Läkerol ebenfalls erfolgreich war, konnte es losgehen.
Regina: Wir haben das so gelöst, dass wir
nebst einer Stammbesetzung praktisch drei Chöre gebildet haben, die wir
regelmässig austauschen. Die jüngeren sind so eingesetzt, dass sie
nur an den Wochenenden dabei sind. Diesen Kindern wurde von der Schulkommission
an je zwei Samstagen frei gegeben. Die grösseren haben sich an ihrer
Arbeitsstelle frei genommen oder Ferien beantragt.
Regina: Den Kindern hat das Ganze enorm viel
Spass gemacht. Wir wussten ja anfangs nicht, ob es beim Publikum ankommt,
wenn Kinder in einem solchen Programm mitwirken. Wir sind überrascht,
wie gut die Spontanität, die Ehrlichkeit und die Begeisterung der Kinder
aufs Publikum übertragen wird.
George: Auf die Zusammenarbeit mit den Kindern haben wir uns sehr gefreut. Jetzt, wo alles läuft, kann ich kaum beschreiben, wie sehr ich die Arbeit mit ihnen geniesse. Sie sind voller Energie, immer guter Laune und sehr belastbar. Auch das teilweise Auswechseln der Kinder führte zu keinerlei Problemen.
Albi: Ich muss gestehen, dass die Premiere daneben ging. Die Zuschauerzahlen liegen etwas unter den Erwartungen. Ich habe versucht, Gründe zu finden und glaube, dass es mit der allgemeinen Rezession, sowie mit einer gewissen Übersättigung des Marktes zusammen hängt. Bisher haben wir 9'000 CDs verkauft. In der Hitparade von DRS-1 kamen wir direkt auf Platz 5 und liegen mittlerweile an dritter Position. Ein beachtlicher Erfolg für so ein Produkt.
bm: Albi, man sieht sehr viele Besucher, die mit der ganzen Familie gekommen sind und Leute, welche wir nicht an den üblichen Country Veranstaltungen treffen. Dein Konzept scheint aufzugehen.
Albi: Gut beobachtet. Eines meiner Ziele war es tatsächlich, Familien und Personen ausserhalb der Szene anzusprechen. Ich bin sicher, dass die Country Music von solchen Projekten profitieren kann, da einige Leute sich nun vielleicht auch mal ein anderes Country Konzert ansehen werden. Scheinbar geht das Konzept auf. Und letztlich bin ich dann doch zufrieden, wenn ich die Standing Ovations und Wünsche nach Zugaben sehe.
Regina: Nächstes Jahr werden wir eine neue
Platte produzieren. Dann fliegen wir nächstens mit Annie an die Weltausstellung
nach Japan. Dort werden wir neben Country Music auch Schweizer Volksmusik
präsentieren.
George: Im März zeichnen wir in Hombrechtikon live mein neues Album auf, das ebenfalls als Video erscheinen wird. Im Juni geht's mit dem Fanclub nach Nashville. Zur gleichen Zeit werden wir dort im Studio einige Tex-Mex und Cajun Songs aufnehmen.
Albi: Ich bin immer für Neues zu haben. Dies war sicher nicht das letzte Experiment. Für 1993 habe ich bereits einige Ideen, kann zur Realisierung aber noch nichts sagen.
bm:
Apropos Cajun: Dein rund zehn Minuten langes Medley kam soeben beim Publikum
sensationell gut an. Auch euch auf der Bühne schien das Ganze riesigen
Spass zu machen. Nur: Wo blieb dein Örgeli?
George: Das hast du richtig erkannt. Tex-Mex
und Cajun machen uns als Stilrichtungen grossen Spass. Das Örgeli kann
ich bei der Instrumentierung, wie wir sie hier auf dieser Tournee haben, aber
nicht einsetzen. Ich kann aber versichern, dass es bei künftigen Auftritten
wieder dabei ist.