Cajun Music am CMC Picknick vom 14. August im Schulhaus Lendenbach
bei Wetzikon. Das bedeutet in der Schweiz, dass man kräftig die Werbetrommel
rühren muss. Dem Schreiber ist das Konzert von Bruce Daigrepont,
einem absoluten Cajun Star, welches er vor vielen
Jahren als CMC Präsident organisierte, noch in bester Erinnerung. Man plante
Grosses – nur wenige kamen. Mit Marcel Bachmann (MB) und Mimi Schosser (MS) sprach ich über Cajun
Music.
Also bringen wir euch hier die Band und
ihre Musik etwas näher, auf dass ihr zahlreich ans Picknick pilgern mögt.
bm:
Was bringt ihr ausser eurer Musik noch ans CMC Picknick mit.
MB: Wir haben noch nie
für den CMC gespielt. Es ist unser Ziel, mit und neben der Musik auch das
Louisiana Feeling zu vermitteln und den Leuten zu
zeigen, was diese Lebensart beinhaltet. Viele kennen diese Stilrichtung der
amerikanischen Volksmusik nicht. Der Süden schottete sich früher gegen den
Norden ab und umgekehrt. So war diese Musik lange Zeit eine Art Geheimtipp.
bm: Ihr seid mittlerweile grosse Louisiana Experten geworden. Du
als Koch hast dich auch intensiv mit der Küche der Cajuns
befasst. Wie erlebt man
MB: Auf unsern vielen Reisen nach Louisiana hatten wir das Glück,
viele Musiker und Urgesteine der Cajun Szene kennen
zu lernen. Dabei habe ich sehr viel über die Lebensart und die Gerichte dieser
Menschen gelernt. Heute kann man uns entweder als rein musikalische Begleitung
buchen, oder aber gleich mit dem gesamten Kochgeschirr. Wir bereiten für die
Gäste dann Spezialitäten aus Louisiana zu und liefern den ursprünglichen Sound
gleich dazu.
bm: Davon konnten wir uns auch schon persönlich überzeugen und die
Fete war ein voller Erfolg. Du bringst aber zu deinen Konzerten auch Gewürze
und Saucen mit, selbst wenn die Küchencrew nicht mit gebucht wurde?
MB: Richtig. Wir produzieren Damn
Hot Sauce und Gewürzmischungen, wie z.B. Jambalaya-
oder Cajun-Seasoning. Man kann sie aber
nur an unsern Konzerten kaufen. Schärfe allein ist dabei nicht das Hauptthema.
Es muss immer der Geschmack im Vordergrund stellen. Mit unserer Infrastruktur
können wir rund 200 Personen verpflegen.
bm: Nun identifizieren viele Laien Cajun
und Mardi Gras mit der Riesenparty, die in New
Orleans jährlich statt findet. Dies ist aber eine
reine Touristen Falle und nicht vergleichbar mit dem echten Mardi
Gras auf dem Land, oder?
MB: New Orleans liegt gar nicht im Cajun
Country. Die Region besteht aus Cajun Prairie, dem Heartland und Bayous. In der Cajun Prairie, wo die Crawfish Felder
liegen, in denen im wechselnden Turnus mal Crawfish
gezüchtet, mal Reis angebaut wird, ziehen die Leute auf ihren Mardi Gras Trails von Hof zu Hof.
Man sammelt für Kollekten und am Abend finden dann in den Dörfern die Partys
statt, wo die Leute gemeinsam kochen und musizieren.
bm: Nehmen auf diesen Trails vor allem
Musiker teil?
MB: Nein, es sind vor allem jüngere Leute. Am Ende dieser Trails findet ein so genannter Chicken Run statt.
Dort versuchen die Teilnehmer, Hühner einzufangen, die dann gemeinsam gekocht
und verspiesen werden. Jeder, der sein Huhn fängt,
wird so zu sagen vom Jungen zum Mann. Es ist eine sehr alte Tradition.
bm: Eure erste Cajun CD, La Danse De Mardi Gras, kam bereits vor einiger Zeit auf den Markt.
Wann gibt’s Nachschlag?
MS: Wir haben uns bewusst zurück gehalten und unsere Musik
perfektioniert. Ich bin der Meinung, dass man nicht jedes Jahr zwingend eine
Scheibe auf den Markt bringen muss. Eine Band soll sich auch entwickeln können
und der Unterschied von einer CD zur nächsten sollte sich über die Qualität
definieren. Aber wir kommen sicher irgend wann mit
Nachschlag.
bm: Ihr habt neben eurer Cajun Band auch noch die Country Band Broken Spoke. Wie verteilen sich die Gigs heute?
MS: 90 bis 95% Cajun. Aber solange noch
Nachfrage für unsere Country Formation besteht, lassen wir sie am Leben.
bm: Dann hoffe ich, dass wir genügend Leute motivieren konnten,
euch am 14. August zu besuchen. Weitere Info gibt’s auf www.cajun.ch.