9th Annual Raz On The Braz Music Fest & Campout
Viele von
euch kennen Texas. Aber wer kennt den Ort Rainbow in
Texas? Wohl nur wenige. Genau in diesem Nest mit rund 500 Einwohnern, ca. 40
Meilen südwestlich von Fort Worth, liegt ein kleines Tal direkt am Brazos River, mit vielen Schatten spendenden Pecan Nussbäumen. Mitte August Schauplatz eines Festivals,
wie man es sich hier zu Lande kaum vorstellen kann.
Drei Tage
Camping auf dem Gelände für 40 US Dollar. Inklusive Konzerte von über dreissig
Bands, darunter Stars wie Billy Joe Shaver, Tommy Alverson, Larry Joe Taylor, Rusty
Wier,
Organisator Terry Rasor will
kein Riesenfestival veranstalten, sondern ein Campout
mit Spass und Freude an der Musik. „Viel mehr als tausend Besucher werden’s über die drei Tage kaum gewesen sein“, meinte
Terry am Ende der Veranstaltung. Uns egal, es war eine Super Stimmung und wir
genossen ohne Fahrerei viele texanische Künstler. Raz
on the Braz ist ein Musicfest, welches das
gesamte Spektrum texanischer Musik aufzeigt. Also nicht nur Country, sondern
Rock, Blues und andere Stilrichtungen kommen zum Zug. Klarerweise bildet Texas
Country Music aber die Hauptsparte.
Wie kommt man
auf die Idee, Jahr für Jahr ein finanzielles Risiko einzugehen? Es gibt relativ
wenig Sponsoren und als Musiker im Hauptberuf ist man
in Texas auch nicht auf Rosen gebettet.
bm: Terry, wieso Raz on the Braz als Festival Name?
TR:
Der Brazos River ist 1'500 Meilen lang. Ich wusste,
es gibt immer irgend einen Ort an diesem Fluss, wo ich
meinen Anlass veranstalten kann. Mein Spitzname ist Raz
(von Rasor). Diesen Platz hier fand ich im dritten Jahr.
Als ich anfing, war das Musicfest nur einen Tag lang. Alles wurde grösser, ich
brauchte mehr Platz für die Infrastruktur und die Camper.
bm: Start am Donnerstag
und keine Konzerte am Sonntag. Warum?
TR:
Kein besonderer Grund. Nach vier, fünf Jahren hatte ich so viele Songwriter, die mit dabei sein wollten, dass ich auf drei
Tage ausbauen musste. Wer weiss, vielleicht sind’s künftig vier Tage inklusive
Sonntag.
bm: Was waren die
bekannten Namen auf der Bühne als du angefangen hast?
TR:
bm: Wen würdest du in der
Zukunft gerne verpflichten?
TR: Hayseed
bm: Die texanischen Stars
spielen mittlerweile auch immer häufiger an Grossanlässen. Larry Joe Taylor’s Festival wuchs mit den Jahren von 300 Zuhörern auf
über 15'000. Mir fällt aber auf, dass sie nach wie vor gerne vor sehr kleinem
Publikum spielen und einen Riesenspass dabei haben. Sie scheinen jeden zu
kennen.
TR:
Mit Anlässen wie dem hier haben sie alle angefangen. Das Publikum hört ihrer
Musik zu. Da gibt’s keine Schlägereien und keiner schmeisst im Suff mit
Bierbüchsen nach ihnen. Das mögen die Stars, die Nähe zum Publikum. Du siehst
hier auch keine Backstage Kontrollen. Die Leute
respektieren diesen Privatbereich, weil sie draussen mit den Stars reden
können, wenn sie wollen.
bm: Wie sieht’s mit
Helfern aus? Hast du Freiwillige?
TR:
Früher hatte ich dreissig, vierzig Freiwillige. Das habe ich aufgegeben. Zuviele Probleme. Heute stelle ich Leute für einen
bestimmten Job während des Festivals an und bezahle sie anständig. Ansonsten
arbeite ich mit meiner Frau Tana und meiner Tochter.
bm: Ich sehe wenig
Sponsoren. Wie hoch ist dein finanzielles Risiko?
TR:
Ich mag nicht um Geld betteln. Die Motelzimmer für Billy Joe Shaver und Rusty Wier werden mir gesponsert. Viele der Acts
spielen günstiger als sonst wo. Da ich selber seit vielen Jahren Musik mache,
kenne ich alle Musiker und die meisten Besucher persönlich. Das grosse Geld
mache ich hier sicher nicht, aber es macht Spass.
bm: Texas Music beginnt
auch in Nashville Spuren zu hinterlassen. Pat Green oder Cross Canadian Ragweed feiern in den
Charts Erfolge. Wie siehst du diese Entwicklung.
TR: Ich mag
Cross Canadian Ragweed, nette Jungs.
Die verkaufen
sich aber bloss als Texaner und stammen eigentlich aus Oklahoma. Ich denke,
einige nutzen den guten Ruf der Texas Music, um ins grosse Business
einzusteigen. Pat Green oder Cooder Graw sahnen momentan ab. Leute wie Tommy Alverson oder Rusty Wier wirst du in Nashville kaum treffen. Die machen weiter
ihre ehrliche Musik ohne Rücksicht auf Business Regeln.
Terry, Tana, wir haben eure Gastfreundschaft genossen und
vielleicht wird das eine oder andere CMC Mitglied im nächsten August auf seiner
Reise durch Texas in Rainbow haltmachen. Infos unter http://hometown.aol.com/trasor8598/razonthebraz.html
oder http://www.buckbrazos.com/raz.htm.
Wir freuen uns jedenfalls auf ein Wiedersehen.