bm: John, wo sehen sich die Two Dollar Pistols im
musikalischen Spektrum ?
JH: Wir machen eher traditionelle als Mainstream Country Music. Aber trotzdem wollen wir uns
nicht als Retro-Band mit Sound aus den 50er und 60er
Jahren verstanden wissen. Wir versuchen Musik zu machen, die auch heute eine
Relevanz hat, gleichzeitig aber auf tradionellen
Werten basiert. Wir nennen es einfach Honky Tonk Music.
bm: Welchen Song würdest Du spielen, um all
Deine Talente zeigen zu können ?
JH: Von
den selbstgeschriebenen auf unserem ersten Album? Entweder Bring The Heartbreak oder
I’ve Let Myself Down (Again). Auf diese beiden Songs bin ich wirklich stolz. Aber von
den ganz neuen Songs mag ich auch einige sehr.
bm: Journalisten suchen immer nach Worten, um
den Stil eines Künstlers zu beschreiben. Wie beschreibst Du Euren Stil ?
JH: Energiegeladener,
traditioneller Honky Tonk
Sound. Du kannst aus meheren Jahrzenten
excellenter Musik Deinen Stil zusammenstellen. Wir
nehmen daruas Elemente und bringen unsere eigenen
Vorstellungen mit ein.
bm: Was tust Du heute dafür, damit in zehn
Jahren der Act “Two Dollar Pistols” noch immer im Musikgeschäft gefragt ist.
JH: Ich
hoffe, wir haben die Basis gelegt. Es hat lange gedauert, bis ich eine Gruppe
von Leuten um mich hatte, mit denen ich mir eine gemeinsame und lange
musikalische Zusammenarbeit vorstellen kann. Wir hatten einige Bandmitglieder,
die zuerst von unserem Stil begeistert waren, sich aber schon sechs Monate
später wieder langweilten. Aber mit unserem neuen Steeler,
John Neff und unserer Bassistin, Ellen Gray haben wir
seit einigen Monaten die richtige Konstellation.
bm: Wenn Du von der Bühne auf das Publikum
schaust, was denkst Du dabei ?
JH: Ich
versuche, während dem ersten Song herauszufinden, was sie mögen. Wenn es Leute
sind, die traditionelle Musik mögen, haben wir den Grundstein nach dem ersten
Song gelegt (lacht).
bm: Du gibst sehr viel mit Deiner Musik. Was
bekommst Du dafür zurück ?
JH: Ich
drücke mich mit meiner Musik aus und kann damit meine Gefühle mehr ausdrücken
als mit Worten. Das gibt mir schon ein gutes Feeling.
Dazu kommt natürlich die spürbare Akzeptanz bei den Fans.
bm: Was sind die Schattenseiten des
Herumreisens und Auftretens ?
JH: Ich
mag Tourneen und Auftritte an verschiedenen Orten. Ich vermisse meine Verlobte
und auch meine Tiere zuhause. Aber meistens sind wir nicht sehr lange weg, das
hält sich in Grenzen. Schade ist, dass ich von den Orten, an denen wir
auftreten, oft nicht sehr viel zu sehen kriege.
bm: Gibt es einen speziellen Anlass, der in
Deiner Karriere den Wendepunkt darstellte ?
JH: Ich
spielte während 15 Jahren professionell Schlagzeug in verschiedenen Bands. Heute
bin ich 29 Jahre alt. Vor dreieinhalb Jahren gründete ich die Two Dollar Pistols, quasi als
“Nebenjob”. Mein Entscheid, nur noch mit meiner Band aufzutreten war im Jahr
1996 sicher ein solcher Wendepunkt.
bm: Was war das grösste
Hindernis, das Du in Deiner Laufbahn überwinden musstest ?
JH: Bis
jetzt gab es keine grösseren Hindernisse. Das grösste war vielleicht, die richtigen Bandmitglieder zu
finden.
bm: Kannst Du Dich an das verrückteste
Erlebnis erinnern, das Dir auf Deinen Tourneen passiert ist ?
JH: Dies
ist das erste Mal, dass wir im Ausland spielen. Das macht wirklich viel Spass. Aber in den USA werden wir manchmal an Anlässe
gebucht, an denen mehrere Bands unterschiedlicher Stilrichtungen spielen. Und
da hast Du manchmal Publikum, welches Deine Art Musik nicht mag und Dir das
auch zu spüren gibt. Das sind sehr unangenehme Momente für uns.
bm:
JH: Das
klingt wirklich nach
bm: Wenn Du ein Interview mit John Howie jr führen solltest, welche Frage würdest Du stellen, die
ich nicht gestellt habe ?
JH: Hmm…keine Ahnung. Ich denke, dass wir gestern beim Radio
und heute in diesem Interview so viele interessante Fragen gestellt bekommen
haben, dass ich mir wünschte, die Interviews in Amerika wären auch so
anspruchsvoll.
bm: John, ich wünsche Euch für die Zukunft
alles Gute und hoffe, dass sich Euer Musikstil wieder vermehrt durchsetzen
kann. Herzlichen Dank für dieses Gespräch.
JH: Ich
bedanke mich bei Dir und bei allen Schweizer Fans für ihre Aufmerksamkeit und
die Gastfreundschaft.