Ende des letzten Jahres verliess
bm:
Jennifer, was unterscheidet das Leben auf Hawaii von dem in der Schweiz –
abgesehen vom Wetter?
JW: Wir wollten uns
ursprünglich in Honolulu niederlassen. Aber wir mögen die Stadt nicht. Zu
gross, zu viel Verkehr, zu viel Hektik. Also schmissen wir unsere Pläne wieder
mal über den Haufen und zogen weiter zur Insel Maui.
Was uns dort erstaunte ist, dass trotz der kleinen Insel unglaublich viel Musik
gespielt wird. Verschiedenste Stilrichtungen von allen möglichen Künstlern.
bm:
Willy, Du spielst jetzt unter anderm auch klassische
Musik?
WW: Ja, ich spiele mit Kollegen klassische
Musik, aber auch Zigeunermusik und ich bin nun Mitglied der einzigen Countryband, die es momentan auf Maui
gibt. Es gefällt mir ausgezeichnet. Wir spielen auf allen möglichen Inseln.
bm:
Und Du bist nicht mit dabei, Jennifer?
JW: Nein. Ich plane keine Country-Auftritte dort. Ich will mir momentan die Freiheit
nehmen, all die Songs zu singen, die ich persönlich mag. Von den Eagles über Bonnie Raitt und
Alanis Morrisette bis zu David Bowie. Einfach all
das, was mir etwas bedeutet. Ich arbeite mit einem Gitarristen und Sänger
zusammen, der mir sehr viel Freiheit lässt und wir entwickeln uns prächtig.
WW: Die Szene ist viel
kleiner auf Hawaii. Keine grossen Festivals aber viele kleine Clubs und Bars.
bm:
Aber Euch scheints gut zu gehen.
JW: Hervorragend. Wir
haben die schönste Umgebung, die Du Dir denken kannst gefunden. Dort leben wir
und versuchen, in diesem Umfeld unser Auskommen zu finden. Und es funktioniert
erstaunlich gut. Es ist nicht einfach – das war und ist es nirgends. Du gehst
immer durch eine Phase der Veränderungen, wenn Du die Kontinente wechselst.
WW: Nun, das war mit ein
Grund für unsere Entscheidung. Wir sind soviel gereist und haben meist in
Hotels übernachtet. Irgendwann wollten wir uns wieder ein Zuhause aufbauen.
bm:
Klingt nach Vorruhestand?
JW: Absolut. Wir sind nun
beide 48 Jahre alt. Obwohl das Alter keine Rolle spiel, wenn Du Dich durch die
Musik ausdrückst, merken wir doch, dass unsere Körper und Seelen mehr Ruhe
brauchen. Irgendwann kommt die Zeit, wo wir nicht mehr so viel spielen wollen
oder können. Dann brauchen wir ein Zuhause.
WW: Wir können uns zwar
nicht vorstellen, was anderes als Musik zu machen. Aber um in Maui zu leben, würde ich jeden Job tun.
bm:
Was gibt es sonst noch Neues?
WW: Ich werde im November
/ Dezember in der Schweiz sein als Mitglied der
bm:
Bist Du auch mit dabei, Jennifer?
JW: Nein, ich bleibe in Hawaii. Wenn ich
wieder mal nach Europa komme, möchte ich eine Art Retrospektive über American
Music machen. Wir werden so oft falsch eingeschätzt durch die Arbeit unserer
Politiker, dass es mir wichtig scheint, unsere Seite einmal anders
darzustellen.
bm:
Ich wünsche Euch weiterhin viel Glück und hoffe, Euch bald wieder in der
Schweiz zu sehen.