So what, fragt Ihr Euch, Honky Tonks gibt’s in Texas wie hier Migros-Filialen.
Ich will aber über das Billy Bob’s Texas berichten. Jeder hat schon davon gehört,
viele waren da, aber wohl nur wenige kennen die beeindruckenden Details. Nie
hätten wir uns vorgestellt, dass wir in einem solchen Riesenclub gleich vom
halben Management Team empfangen und herumgeführt würden.
Marty Travis,
General Manager und Billy Dresser, Assistant General
Manager zeigten uns im Office die Geschichte und die Details des Clubs auf.
Danach führte uns Manager David Boone
herum und beantwortete Fragen. Wann immer wir im Laufe der beiden Abende ein
Anliegen hatten, David war über Funk für uns erreichbar und sogleich zur
Stelle.
Knapp 12’000
Quadratmeter gross ist der Club mit einer
Besucherkapazität von 6'028. Der grosse Showroom kann rund 1'800 Konzertbesucher aufnehmen und dies
jede Woche am Freitag und Samstag. Alles, was im Country Business Rang und
Namen hat, ist auf den weiss gestrichenen Wänden des
Backstage Bereichs mit Unterschriften, Bandlogo und persönlichen Kommentaren
verewigt – und der Platz wird langsam knapp. Deshalb gibt es auch noch die Wall
of Fame, wo die Künstler ihre Handabdrücke
hinterlassen.
Nebst Country-Grössen traten aber auch schon Stars wie Tina
Turner, Steppenwolf, Men At Work oder ZZ Top auf. Wir
hatten das Vergnügen, am zweiten Abend ein Konzert von
Der Club hat
fünfmal den Club of the Year Preis der Academy of Country Music gewonnen und den selben Preis zweimal von der CMA eingeheimst. Es
werden alle möglichen Statistiken geführt, so war zum Beispiel das Konzert mit
dem höchsten Bierverkauf ein Anlass von Hank Williams jr. im Jahr 1986, wo rund
16'000 Flaschen über die Tresen der rund 30 Bars oder Servicestationen. Als zweitgrösster Event gilt ein Konzert des Texaners Robert
Earl Keen im Jahr 1999 mit rund 14'700 Flaschen.
1910 erbaut, diente
das Gebäude als offene Scheune für Vieh bei der Fort Worth Stock Show. 1936
kaufte die Stadt das Gebäude und baute für knapp 200'000 Dollar um. Damals
wurde auch der Turm erbaut. Nun konnten 1’257 Stück Vieh untergebracht werden
und der Auktionsring, wo heute das Bullriding
stattfindet, fasste 1'200 Besucher. Die heute noch erkennbaren abgeschrägten
Böden dienten der einfachen Reinigung nach Viehauktionen. Während des zweiten
Weltkriegs wurden in dem Gebäude Flugzeuge gebaut, später wurde es zum
Lagerhaus umfunktioniert.
Am 1. April 1981
eröffnete Billy Bob’s
Texas. Seit diesem Zeitpunkt haben mehr als 15 Millionen Besucher ihren
Weg in den Club gefunden. Neben den Hausbands (vom Management persönlich
ausgesucht in dem man Konzerte in der Umgebung besucht), sowie den
Starkonzerten an den Wochenenden, gilt das Bullriding
als eine weitere Attraktion. Die relativ kurze Show wird von Professional und
Semi-Professional Bullriders bestritten und findet
zweimal pro Abend jeweils Freitag und Samstag statt. Hier bockten schon weit
über 23'000 Bullen.
So nebenbei bietet Billy Bob’s Texas
einen kompletten Catering Service an, den viele Firmen schon für ihre Anlässe
nutzten. Von Raummiete über Verpflegung, Servicepersonal und Cowboyshows ist
alles zu haben.
Der Besuch dieses
einmaligen Clubs ist ein Muss für jeden, der sich in Nordtexas aufhält.