Review 1. Country Night Bremgarten

© September 1998 / Bruno Michel

 

Who Says You Can‘t Have It All…Dieser Song von Alan Jackson reflektiert die Eindrücke der 1. Country Night Bremgarten, welche am 5. September über die Bühne ging. Landauf landab stöhnen Festival-Veranstalter über sinkende Besucherzahlen, über zuviele Country Anlässe im Angebot und darüber, dass man dem Publikum heute immer mehr bieten müsse, damit es sich mobilisieren lässt.

 

Und dann sagen sich drei mutige Bremgartner, dass es doch auch anders gehen muss, und stellen eine Country Night auf die Beine, von der sich einige „gestandene“ Veranstalter ruhig etwas inspirieren lassen könnten.

Unter der Führung von Renato Rocchinotti, Markus Spalinger und Beat Zobrist entstand ein Anlass, der alle Elemente des Erfolgs beinhaltet.


Element „Festzelt“ : Nicht einfach irgendwo hingestellt, sondern  gezielt über einem kleinen Bach, der somit durch das Festzelt fliesst. Auf der Publikumsseite abgesichert durch einen Holzzaun, auf der andern Seite ein Boothill (Friedhof), Strohballen und Western-Utensilien entlang des Bächleins aufgebaut. Am Ende des Zeltes die Bar, mit einem Steg über den Bach. Diverse Attraktionen und viele weitere Dekorationen im Zelt.

 

Element „Musik“ : Eine hohe Bühne, ein Dance-Floor und drei Bands, welche sich im 2-Stundentakt dem Publikum vorstellen. Zuerst die Lokalmatadoren, HOWDY – die wieder einmal beweisen, dass sie über das Niveau einer lokalen Band längst herausgewachsen sind – zuständig  für die Sparte New Country. Danach Jennifer Weatherly aus der Westschweiz, Sängerin des Jahres an den 1st Swiss Country Music Awards 1998. Und schliesslich Larry Thomas und seine Stars ‚n‘ Bars, eine gute Mischung aus New Traditional und Traditional Country. Lebhafte Shows mit Einbezug des Publikums verfehlten ihre Wirkung nicht und mehrere Zugaben bei allen Bands waren die Belohnung.

 

Element „Preise“ : Mit höchst zivilen Fr. 20.- Eintrittspreis, sowie sehr zurückhaltenden Preisen bei Drinks & Food, in Verbindung mit einer grossen Vielfalt des Verpflegungsangebots, brachten die Leute dazu, das mitgebrachte Geld auch auszugeben. So muss die Preisgestaltung aussehen, wenn am Ende die Kasse stimmen soll.

 

Element „Herz und Seele“ : Wohin das Auge fiel oder mit wem von den Beteiligten und Helfern man sich auch unterhielt, das Engagement und die Liebe zum Detail schien immer durch. Alle waren mit Herz dabei und jeder gab sein Bestes, damit dieser Anlass ein voller Erfolg wurde.

 

Übrigens : ein einziges Element stimmte absolut nicht :  das Wetter. Petrus ist wohl doch ein Raver und kein Freund der Country Music.

 

Natürlich gibt es da und dort Verbesserungsmöglichkeiten. Bei einem Pilot-Anlass geht meist auch was daneben. Aber bei einem derartigen Erfolg und einem auch finanziell positiv beendeten Anlass besteht kein Grund zur Sorge, dass das Gelernte nicht umgesetzt wird. Spätestens an der 2. Country Night Bremgarten Anfang September 1999 werden wir wieder in den Genuss eines Festivals kommen, dass die ursprünglichen Werte dieser Anlässe wieder aufleben lässt.

 

Who Says You Can‘t Have It All ?