40 Jahre Country Music Association –

die Geschichte der CMA, der CMA Awards und der Country Music Hall of Fame

© 1997 / Bruno Michel

 

1998 sind es vierzig Jahre her, seit die CMA gegründet wurde. In all diesen Jahren hat sich die CMA immer den Herausforderungen gestellt, welche die sich laufend verändernde Welt der Country Music diktiert. Heute ist die CMA eine der führenden Organisationen im Dienste der Country Music. Ihr Ziel ist ehrgeizig : Sie will die Country Music zum meistgehörten Musikgenre in den USA machen.

 

Mehr als jede andere Organisation hat die CMA aber auch zur weltweiten Popularität der Country Music beigetragen und betreibt heute vier Büros ausserhalb der USA. In London kümmern sich David Bower und Bobbi Boyce um den immer grösser werdenden Markt in England und Irland. Für die Schweiz, Österreich und Deutschland zuständig ist Jan Garich in Köln. Die Benelux-Staaten und Skandinavien werden von Karen Holt in Utrecht, Holland, betreut und last but not least gibt es seit kurzem auch eine CMA-Vertretung in Australien, welche von Trevor Smith geführt wird.

 

Teil 1 – Die Geschichte der CMA

 

Im Jahre 1958 war die CMA die erste Organization, welche je zur Verbreitung eines bestimmten Musikgenres gegründet wurde. Waren am Anfang 233 Mitglieder mit von der Partie, so sind es heute weltweit über 7‘000 in 31 Ländern. Geführt wird die CMA von einem Board of Directors, welches ursprünglich neun Direktoren und fünf Officers zählte. Wesley Rose, der Präsident der Acuff-Rose Publishing Inc. war der erste Vorsitzende dieses Direktoriums. Der Medienunternehmer Connie B. Gay war Gründungspräsident.

 

Die Mitglieder waren zu Beginn in neun Kategorien eingeteilt. Die heutigen 15 Kategorien decken sämtliche Sparten der Musikindustrie ab. Zusätzlich kann man auch als Organizational Member Mitglied der CMA werden. Allerdings sind auch heute noch Aufnahmebedingungen zu erfüllen. Die oberste Maxime besagt, dass jegliche Mitglieder sich in substantieller Weise beruflich oder in ihrer Freizeit mit der Country Music befassen müssen. Die 15 Kategorien sind :

  • Werbeagenturen / PR
  • Artist / Musiker
  • Komponist
  • International
  • Persönliches Management
  • Publizisten / Journalisten
  • Herausgeber / Verleger
  • Radio Management
  • Radio Programme
  • Plattenfirmen
  • Tonträgervertrieb
  • Talent Agenturen
  • Promoter / Veranstalter
  • Fernsehen / Video
  • Affiliated (all jene Mitglieder, die sich in keine der andern 14 Kategorien einteilen lassen)

 

Jede Mitglieder-Kategorie ist im Board of Directors mit zwei Vertretern. Zusätzlich gibt es heute sechs sogenannteDirectors-at-large“ und vier „Lifetime Directors“. Die Officers werden vom Direktorium jährlich gewählt. Das Board of Directors trifft sich dreimal jährlich. Weder die Direktoren noch die Officers erhalten von der CMA ein Gehalt. Sie alle stellen ihre Dienste gratis zur Verfügung und bezahlen auch die Spesen selber.

 

Unter den Präsidenten und Vorsitzenden der vergangener Jahre befanden sich auch Musiker oder Songwriter wie Tex Ritter, Gene

Autry oder Thom Schuyler. Heute werden diese Ämter vermehrt aus der Managementetage von Produktions- oder Plattenfirmen besetzt. In den neunziger Jahren fand bei Neuwahlen oft ein Tausch der Rollen zwischen Chairman und President statt.

 

Die Ziele, welche die CMA erreicht hat, lesen sich wie eine Aufzählung wichtiger Meilensteine in der Geschichte der Country Music. Im folgenden seien einige dieser Errungenschaften aufgezählt.

 

Die CMA Awards, immer noch die am höchsten eingestuften Auszeichnungen in der Country Music werden jährlich in 12 Kategorien an Country Künstler vergeben, welche von den Mitgliedern der CMA gewählt werden. 1967 gegründet wurden sie ein Jahr später erstmals für‘s Fernsehen aufgezeichnet und flimmern seit 1969 jedes Jahr live über Millionen von Bildschirmen in den USA und mittlerweilen auch in Europa. Die Firma Kraft hat sich von 1968 bis 1987 als alleiniger Sponsor an diesen Awards beteiligt. Seit 1983 werden die Awards auch gleichzeitig in Stereo über‘s Radio gesendet. Überhaupt spielen Awards in der CMA eine gewichtige Rolle. Jedes Jahr vergibt die Organisation acht verschiedene Ehrungen neben dem bereits erwähnten Grossanlass. Mehr über die CMA Awards in einem weiteren Teil dieses Berichts.

 

Die International Country Music Fan Fair , mitgesponsort von der CMA und der Grand Ole Opry ist ein gigantisches Musikfestival, das jedes Jahr im Juni in Nashville stattfindet. Der einzigartige Anlass ermöglicht es den Fans ihre Stars live auf der Bühne und auch an den Ständen ihrer Fanclubs zum Autogramm zu treffen. Zahlreiche Nebenaktivitäten runden das einwöchige Festival ab. 1972 erstmals durchgeführt, zieht die Fan Fair jedes Jahr rund 25‘000 Besucher aus aller Welt in ihren Bann.

 

Heute findet die SRO im Nashville Convention Center statt und ist jährlich Treffpunkt für mehr als 1‘000 Konzertpromoters, Künstleragenten und –Manager und Produzenten. Bei der Gründung 1978 hiess dieser Anlass noch „Talent Buyers Seminar“. Später wurde daraus der „Talent Buyers Entertainment Marketplace“. Der dreitägige Anlass garantiert immer wieder den musikalischen Nachwuchstalenten weltweite Aufmerksamkeit. Daneben werden Foren zu heutigen Themen der Musikindustrie abgehalten und im Rahmenprogramm treten bekannte Stars auf, von denen die meisten irgendwann ihren „Startschuss“ an der SRO gehört haben.

 

Die Gründung der Country Music Hall of Fame wurde 1961 vom Board of Directors der CMA initialisiert, um die grössten der Grossen zu ehren. Das Gebäude, welches die Hall of Fame und das dazugehörende Museum beherbergt, wurde 1967 erstellt. Jedes Jahr werden seither einige wenige neue Künstler in den Reigen der „Unsterblichen“ aufgenommen. Mehr dazu in einem anderen Teil dieser Story.

 

Die heutigen Gesetze für die Rechte der Musiker und Songwriter wurden ebenfalls massgeblich von der CMA mitgeprägt. So wurde 1984 ein Gesetz erlassen, dass den Verleih von Tonträgern kontrolliert oder der sogenannteHome Audio Recording Act“, der sicherstellen soll, dass die Künstler trotz privatem kopieren zu ihren Gebühren und Anteilen kommen.

 

Seit 1982 ist die Entwicklung der internationalen Märkte ein zentrales Thema bei der CMA. Zum damaligen Zeitpunkt wurde das erste Office in London eröffnet, um die Popularität der Country Music in Europa zu steigern. Seit 1993 gibt es das International Department bei der CMA in Nashville und im März 1994 wurde die gesamte Struktur der regionalen Repräsentanten überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Die Hauptaufgaben der heutigen Offices ausserhalb der USA bestehen aus der Koordination von Künstlerauftritten, Kommunikation zu Medien und Plattenfirmen, Beratungsaufträgen, Marktforschungsaktivitäten und dem Aufbau von Informationsdatenbanken.

 

Im weiteren engagiert sich die CMA indem sie ein monatliches Info-Magazin an ihre Mitglieder herausgibt, sich der weltweiten Werbung für Country Music widmet, Daten und statistisches Material über die Country Music Industrie erarbeitet und herausgibt, sowie seit vielen Jahren an allen wichtigen Anlässen der Musikindustrie in ganz Amerika verteten ist.

 

 

Durch die leitende und beratende Funktion der CMA wurde die Country Music zu einem der wichtigsten diplomatischen Botschafter für die USA. Führende Industriegrössen bestätigen heute den Status der CMA als global anerkannte Organisation zur Förderung und Verbreitung der Country Music in der ganzen Welt. Die CMA wird auch künftig ihre Tradition fortsetzen und der sich ständig wandelnden Country Music die Wege ebnen und eine Werbe- und Handelsplattform bieten.

 

Teil 2 – Die Geschichte der CMA Awards

 

Seit ihrer Einführung im Jahr 1967 haben sich diese Awards kontinuierlich verändert, blieben aber immer, was sie seit Anbeginn waren : Amerika‘s wichtigste und anerkannteste Auszeichnungen in der Country Music. Heute wird in zwölf Kategorien gewählt

  • Female Vocalist of the Year
  • Male Vocalist of the Year
  • Vocal Group of the Year
  • Vocal Duo of the Year
  • Vocal Event of the Year
  • Entertainer of the Year
  • Horizon Award
  • Musician of the Year
  • Song of the Year
  • Single of the Year
  • Album of the Year
  • Music Video of the Year

 

Die Geschichte der Awards ist im folgenden in Blöcke zu jeweils fünf Jahren aufgeteilt. Um die Effizienz beim Lesen weiter zu erhöhen (und mir unnötige Schreibarbeit zu ersparen), habe ich bei der Aufzählung von Awards jeweils die Zusatzbezeichnung „of the Year“ in vielen Fällen weggelassen.

 

1967 - 1971

 

Die CMA Awards werden seit 1968 auf den grossen Fernsehnetzen der USA übertragen, lange bevor andere Preisverleihungen im Musikgeschäft übertragen wurden. Die ersten Awards , mit den Gastgebern Sonny James und Bobbie Gentry, wurden 1967 an einem bankett-artigen Anlass präsentiert. Doch die CMA dachte sich, dass aus diesem Anlass mehr zu machen wäre und dass er dazu dienen könnte, die Akzeptanz für Country Music beim breiten Publikum auszuweiten. Es gelang dem CMA Direktionsmitglied, Irving Waugh (damals hauptberuflich Präsident des Senders WSM), eine Werbeagentur für die Idee einer Fernsehübertragung zu gewinnen. Diese Agentur wiederum holte die Firma Kraft als Sponsor mit ins Boot. Der Anlass war so erfolgreich, dass Kraft für die nächsten 20 Jahre der Haupt- und Alleinsponsor blieb.


Die zweiten CMA Awards wurden im Ryman Auditorium durchgeführt und durch den Sender NBC für eine spätere Ausstrahlung aus der Kraft Music Hall aufgezeichnet. Die Gastgeber dieser Awards waren Roy Rogers und Dale Evans. Entertainer wurde Glen Campbell. Honey, geschrieben von Bobby Russell wurde Song of the Year und Jeannie C. Riley‘s Crossover-Hit Harper Valley P.T.A. wurde zur Single gekürt.

 

Im darauffolgenden Jahr, 1969, wurde der Anlass zum erstenmal live übertragen. Johnny Cash dominierte den Abend und markierte einen Rekord durch den Gewinn von nicht weniger als fünf Auszeichnungen : Entertainer, Male Vocalist, Single für A Boy Named Sue, Album für Johnny Cash at St Quentin und Vocal Group mit June Carter.

 

1970 sah die Einführung einer neuen Award-Kategorie, des Vocal Duo of the Year. Dafür gab es die Auszeichnung für Comedian of the Year zum letzten Mal (schade, es gäbe heute wieder einige excellente Vertreter in dieser Kategorie). Merle Haggard gewann vier Auszeichnungen : Entertainer, Male Vocalist, Single und Album für Okie from Muskogee. Nominiert war er sogar für neun Awards, ein Rekord, der bis heute ungebrochen ist. Merle Haggard hat auch die meisten Nominierungen seit Beginn der Awards erhalten. Die 5th Annual CMA Awards wurden nicht als Teil der Kraft Music Hall Series ausgestrahlt, sondern hatten ihre eigene Sendezeit auf NBC. Charlie Pride gewann sowohl Male Vocalist als auch Entertainer.

 

1972 – 1976

 

CBS übertrug die Award Show seit 1972, eine Zusammenarbeit, die bis heute anhält. In jenem Jahr war Loretta Lynn die erste Frau, die zum Entertainer gekürt wurde. Ebenfalls zum ersten Mal gewannen die Statler Brothers den Vocal Group Award, der Anfang einer Serie von sechs aufeinanderfolgenden Auszeichnungen in dieser Kategorie. 1976 wurde die Sendezeit von 60 auf 90 Minuten ausgedehnt. Es war auch das Jahr der Outlaws. Willie Nelson und Waylon Jennings gewannen drei Auszeichnungen : Single für Good Hearted Woman, Vocal Duo und Album für Wanted – The Outlaws mit Jessi Colter und Tompall Glaser.

 

1977 – 1981

 

Ronnie Milsap gewann 1977 gleich drei Awards : Entertainer, Male Vocalist und Album für Ronnie Milsap Live. Kenny Roger‘s Lucille wurde als Single ausgezeichnet und die Songwriter dieses Liedes, Roger Bowling und Hal Bynum, erhielten den Song of the Year. Ein weiterer Meilenstein dieses Gala Anlasses wurde 1978 erreicht, als das Programm erstmals parallel im Radio gesendet wurde. Dolly Parton wurde damals Entertainer, während Crystal Gayle und Don Williams Female und Male Vocalist gewannen. 1980 bis 1982 traten Barbara Mandrell und Mac Davis als Gastgeber in Erscheinung. 1981 – zum 15. Mal wurden die Awards durchgeführt – markierte ein erstmaliges Ereignis : Barbara Mandrell gewann zum zweiten Mal hintereinander den Entertainer Award. In diesem Jahr wurde wieder eine neue Kategorie eingeführt, der Horizon Award. Gewonnen wurde er damals von Terri Gibbs.

 

1982 – 1986

 

Die Gruppe Alabama schrieb 1982 Geschichte, indem sie als erste Gruppe Entertainer of the Year wurden. Die Trophäe für Single, Song und Album holte sich Willie Nelson mit Always On My Mind. 1983 war gleichzeitig der 25. Geburtstag der CMA und die 17. CMA Awards erlebten einen weiteren Technologie-Höhepunkt : Die simultane Radioübertragung via Satellit. In einer dreistündigen Show – inklusive einer Pre- und einer Post-Award Übertragung mit Interviews der Gewinner – wurde das Programm einem Publikum nie gekannten Ausmasses zugänglich gemacht. Alabama räumte ab mit dem Entertainer, dem Vcal Group und dem Album Award für The Closer You Get.

 

Im Jahr 1984 war Kenny Rogers Gastgeber und kündigte einen Überraschungsauftritt von Lionel Richie an. Alabama setzte einen weiteren Rekord : Erstmals dreimal hintereinander gewannen sie den Entertainer Award. Lee Greenwood wurde Male Vocalist und Reba McEntire Female Vocalist.

 

Gastgeber der 19. Awards waren Anne Murray und Kris Kristofferson. Ricky Skaggs hielt seine bewegende Dankesrede für den Entertainer Award und die jungen Traditionalisten jener Jahre sammelten Ehren in fast allen Kategorien, so die Judds, Reba McEntire oder George Strait. Zum ersten Mal wurde der Video of the Year Award vergeben, und zwar an Hank Williams Jr.

 

1986 dann die „Ehe“ zwischen verschiedenen Musikstilen, als Alabama zusammen mit Pop Superstar Lionel Richie auftraten und Ricky Skaggs zusammen mit der Gospel-Queen Amy Grant auf der Bühne stand. Lange erwartet wurde damals auch der Auftritt des vielbesprochenen Damen-Trios, Dolly Parton, Linda Ronstadt und Emmylou Harris. Gastgeber der 20. Award Show waren Willie Nelson und Kris Kristofferson während Reba McEntire Entertainer of the Year wurde.

 

1987 – 1991

 

Kenny Rogers betätigte sich als Gastgeber der 21. Awards und im Rahmenprogramm trat ein breites Spektrum der damaligen Country Stars auf : Randy Travis, Reba McEntire, George Strait, die Judds, Ronnie Milsap, Graham Brown, die O‘Kanes, Restless Heart und die Sweethearts of the Rodeo. Während Hank Williams Jr. Entertainer of the Year wurde heimste Randy Travis gleich drei Awards ein und Reba McEntire gewann zum vierten Mal hintereinander die Female Vocalist Auszeichnung.

 

1988 wurden zum ersten Mal zwei Stunden des Anlasses ausgestrahlt Dolly Parton war zum ersten Mal Gastgeberin und Hank Williams Jr. holte wiederum den Entertainer Award. K.T. Oslin löste Reba McEntire als Female Vocalist ab und erhielt auch den Song of the Year für ihr selbstgeschriebenes 80‘s Ladies. Wiederum wurde ein neuer Award eingeführt : Der erste Vocal Event of the Year wurde von Dolly Parton, Linda Ronstadt und Emmylou Harris gewonnen.

 

Im darauffolgenden Jahr wurde Anne Murray als Gastgeberin von Kenny Rogers begleitet. Das Fernsehen übertrug mehr Songs als je zuvor und auch die Bühnenbilder wechselten noch nie so häufig. Dolly Parton sang, begleitet von einem 100-stimmigen Chor He‘s Alive. Ein weiterer heutiger Superstar wurde zum erstenmal Entertainer of the Year : George Strait. Sein texanischer Kollege, Clint Black, erhielt den Horizon Award. Die Award Show führte zum ersten Mal das Einschaltquoten-Rennen der Fernsehstationen an.

 

Gastgeber der 24. Awards im Jahre 1990 waren Reba McEntire und Randy Travis. George Strait startete seine Seriengewinne und die Judds gewannen zum siebten aufeinanderfolgenden Mal einen Award seit ihrem Horizon Award 1984. Diesmal war es die Auszeichnung als Vocal Duo. Im folgenden Jahr trat Reba wieder als Gastgeberin auf und Garth Brooks war der grosse Abräumer. Er holte sich Entertainer, Album, Single und Music Video of the Year. Tanya Tucker wurde Female Vocalist. Diese 25. Awards wurden von mehr als 33 Millionen Zuschauern an den Bildschirmen verfolgt.

 

1992 – 1997

 

Reba McEntire und Vince Gill konnten als Gastgeber wiederum Garth Brooks als Entertainer ankündigen während Brooks & Dunn die Judds als Vocal Duo ablösten und eine sichtlich überraschte Mary Chapin Carpenter zum Female Vocalist gekürt wurde. Mit 48 Millionen Fernsehzuschauern wurde ein neuer Rekord gesetzt.

 

Am 29. September 1993 traten Vince Gill und Clint Black als Gastgeber auf und verkündeten zum ersten Mal die Sieger in den aktuellen 12 Kategorien der heutigen Zeit. Am Ende des Abends ging Vince Gill mit fünf Awards nach Hause und egalisierte damit den Rekord von Johnny Cash aus dem Jahre 1969.

 

Zum ersten Mal wurde 1994 die CMA Award Show über drei Stunden am Fernsehen ausgestrahlt, wiederum mit Vince Gill als Gastgeber. Er heimste denn auch gleich drei Awards ein, wurde zum zweiten Mal Entertainer, holte den vierten Male Vocalist und den zweiten Album Award für seine Mitarbeit am Projekt Common Thread : The Songs Of The Eagles. Mit diesen Ehrungen wurde Vince Gill zum neuen Rekordgewinner mit einem total von vierzehn Awards.

 

1995 baute „Stamm-Gastgeber“ Vince Gill seine Führung weiter aus indem er den fünften Male Vocalist Award abholen durfte. Alan Jackson wurde zum ersten Mal Entertainer of the Year Alison Kraus, die bisher noch nie für Awards nominiert war, holte sich gleich alle vier Kategorien ihrer Nominierungen : Female Vocalist, Horizon Award, Single für When You Say Nothing At All und Vocal Event für Somewhere In The Vicinity Of The Heart mit Shenandoah.

 

Die 30. Award Show 1996 ging am 2. Oktober – natürlich mit Gastgeber Vince Gill – über die Bühne. Mittlerweile liegt die dreistündige Fernsehübertragung in Bezug auf Einschaltquoten auf Platz zwei. Das heisst von 212 verschiedenen Specials, die auf den grosen Stationen Amerika‘s übertragen wurden, hatten nur noch die Academy Awards die Nase vorne.

 

Und schliesslich das vorläufige Ende der Geschichte der CMA Awards : Am 24. September 1997 wurden folgende Künstler ausgezeichnet (Gastgeber Vince Gill war diesmal ausnahmsweise nicht unter den Gewinnern) :

 

Female Vocalist of the Year :     Trisha Yearwood

Male Vocalist of the Year :          George Strait

Vocal Group of the Year :           Diamond Rio

Vocal Duo of the Year :               Brooks & Dunn

Vocal Event of the Year :            It‘s Your Love (Tim McGraw mit Faith Hill)

Entertainer of the Year                 Garth Brooks

Horizon Award :                            LeAnn Rimes

Musician of the Year :                  Brent Mason (Guitar)

Song of the Year :                         Strawberry Wine (von Matraca Berg und Gary Harrison)

Single of the Year :                       Strawberry Wine (Deana Carter)

Album of the Year :                       Carrying Your Love With Me (George Strait)

Music Video of the Year :            455 Rocket (Kathy Mattea, Regie Steven Goldmann)

 

Teil 3 – Die Geschichte der Country Music Hall of Fame

 

Gegründet 1961 durch die Country Music Association (CMA), ist die Country Music Hall of Fame denjenigen Menschen gewidmet, die sich in bemerkenswerter Weise um die Country Music verdient gemacht haben.

 

Bevor die CMA Awards ab 1968 ausgestrahlt wurden, nutzte man die jährlichen CMA Bankett-Anlässe, um die neuen Mitglieder der Hall of Fame anzukündigen. Die ersten drei Mitglieder waren Jimmie Rodgers, Fred Rose und Hank Williams.

 

Die Wahl der Neumitglieder wird jährlich in zwei Stufen durchgeführt – den Nominierungen und den Wahlen. Ein sogenanntes „Hall of Fame Nominating Committee“ nominiert zuerst 10 bis 20 Kandidaten. Aus diesen Namen werden fünf durch ein anonymes Gremium von etwa 300 Hall of Fame Wählern ausgesucht. Diese Wähler, welche durch das Direktorium der CMA bestimmt werden, müssen selber mindestens 10 Jahren aktiv im Country Music Business gearbeitet haben und entsprechende Erfolge und Anerkennung in ihrem Gebiet vorweisen können.

 

Nachdem die fünf Finalisten selektiert wurden, wird in einem erneuten Wahlgang die Anzahl der Stimmen evaluiert. Dies geschieht (genau wie bei den Wahlen zu den CMA Awards) durch eine externe Beraterfirma, die den neutralen und korrekten Ablauf der Wahl garantiert. Je nach Anzahl Stimmen wird ein eindeutiger Sieger definiert oder es werden mehrere Erstplatzierte in die Hall of Fame aufgenommen.

 

In 64 Aufnahmezeremonien der letzten 37 Jahre fanden 73 Mitglieder Zugang zur Hall of Fame. Davon leben heute nur noch 29. 25 der bereits Verstorbenen hatten nicht einmal mehr Gelegenheit, sich über die Aufnahme in die Hall of Fame zu freuen. Sie wurden erst post mortem gewählt.

 

Nachstehend eine Aufstellung aller bisherigen Mitglieder der Country Music Hall of Fame (1961 bis 1997) :

 

Name                                    Geboren – Gestorben                  Aufgenommen

 

Jimmie Rodgers                8.9.1897 – 26.5.1933                     1961

Fred Rose                           24.8.1897 – 1.12.1954                   1961

Hank Williams                    17.9.1923 – 1.1.1953                     1961

Roy Acuff                            15.9.1903 – 23.11.1992                 1962

Tex Ritter                             11.1.1907 – 2.1.1974                     1964

Ernest Tubb                        9.2.1914 – 6.9.1984                       1965

Eddy Arnold                        15.5.1918 –                                     1966

James R. Denny                28.2.1911 – 27.8.1963                   1966

George D. Hay                    9.11.1895 – 8.5.1968                     1966

Uncle Dave Macon            7.10.1870 – 22.3.1967                   1966

Red Foley                            17.6.1910 – 19.9.1968                   1967

J.L. (Joe) Frank                  15.4.1900 – 4.5.1952                     1967

Jim Reeves                         20.8.1924 – 31.7.1964                   1967

Stephen H. Sholes            12.2.1911 – 22.4.1968                   1967

Bob Wills                             6.5.1905 – 13.5.1975                     1968

Gene Autry                          28.9.1907 –                                      1969

Bill Monroe                          13.9.1911 – 9.9.1996                     1969

 

Original Carter Family :                                                              1970

  • A.P. Carter               15.12.1891 – 7.11.1960
  • Maybelle Carter      10.5.1909 – 23.10.1978
  • Sara Carter              21.7.1899 – 8.1.1979

Arthur Edward Satherley 19.10.1889 – 10.2.1986                1971

Jimmie H. Davis                 11.9.1904 –                                      1972

Chet Atkins                         20.6.1924 –                                      1973

Patsy Cline                          8.9.1932 – 5.3.1963                        1973

Owen Bradley                    21.10.1915 –                                    1974

Frank „Pee Wee“ King     18.2.1914 –                                      1974

Minnie Pearl                        25.10.1912 – 4.3.1996                   1975

Paul Cohen                         10.11.1908 – 1.4.1971                   1976

Kitty Wells                           30.8.1919 –                                       1976

Merle Travis                        29.11.1917 – 20.10.1983               1977

Grandpa Jones                  20.10.1913 –                                    1978

Hank Snow                         9.5.1914 –                                        1979

Hubert Long                       3.12.1923 – 7.9.1972                     1979

 

Johnny Cash                      26.2.1932 –                                      1980

Connie B. Gay                    22.8.1914 – 4.12.1989                   1980

Original Sons of the Pioneers :                                                1980

  • Hugh Farr                6.12.1903 – 17.3.1980
  • Karl Farr                   29.4.1909 – 20.9.1961
  • Bob Nolan               1.4.1908 – 15.6.1980
  • Lloyd Perryman     29.1.1917 – 31.5.1977
  • Roy Rogers             5.11.1911 –
  • Tim Spencer           13.7.1908 – 26.4.1974

Vernon Dalhart                  6.4.1889 – 14.9.1948                     1981

Grant Turner                       17.5.1912 – 19.10.1991                 1981

Lefty Frizzell                       31.3.1928 – 19.7.1975                   1982

Roy Horton                         5.11.1914 –                                      1982

Marty Robbins                   26.9.1925 – 8.12.1982                   1982

Little Jimmy Dickens        19.12.1920 –                                    1983

Ralph Sylvester Peer       22.5.1892 – 19.1.1960                   1984

Floyd Tillman                      8.12.1914 –                                      1984

Flatt & Scruggs :                                                                          1985

  • Lester Flatt              19.6.1914 – 11.5.1979
  • Earl Scruggs          6.1.1924 –

Benjamin J. Ford               12.5.1901 – 20.6.1986                   1986

Wesley H. Rose                  11.2.1918 – 26.4.1990                   1986

Rod Brasfield                     22.8.1910 – 12.9.1958                   1987

Loretta Lynn                       13.4.1935 –                                      1988

Roy Rogers                        5.11.1911 –                                      1988

Jack Stapp                          8.12.1912 – 20.12.1980                 1989

Cliffie Stone                        1.3.1917 –                                        1989

Hank Thompson               3.9.1925 –                                        1989

 

Tennessee Ernie Ford     13.2.1919 – 17.10.1991                 1990

Boudleaux & Felice Bryant                                                       1991

  • Boudleaux               13.2.1920 – 25.6.1987
  • Felice                        7.8.1925 –

George Jones                    12.9.1931 –                                      1992

Frances Williams Preston 24.8.1934 –                                    1992

Willie Nelson                       30.4.1933 –                                      1993

Merle Haggard                   6.4.1937 –                                        1994

Roger Miller                        2.1.1936 – 25.10.1992                   1995

Jo Walker-Meador             16.2.1925 –                                      1995

Patsy Montana                   30.10.1908 – 3.5.1996                   1996

Buck Owens                       12.8.1929 –                                      1996

Ray Price                             12.1.1926 –                                      1996

Harlan Howard                   8.9.1929 –                                        1997

Cindy Walker                      ??                                                      1997