Vorschau
8. Internationales Trucker- & Country Festival Interlaken
Im
Rahmen der Country Night am Samstag treten diesmal folgende Künstler auf.
The Bellamy Brothers:
Die
„Hausband“ der Veranstalter braucht man eigentlich nicht näher zu präsentieren.
Und doch soll hier kurz erzählt werden, wie alles begann.
Howard
wurde am 2. Februar 1946 und David am 16. September 1950 in Darby,
Florida geboren. Dort wuchsen die Bellamys auf der 115 Acres
grossen elterlichen Ranch auf (1 Acre = rund 4‘000
m2), umgeben von Orangenplantagen und Nachbar-Ranches.
Heute umfasst die Ranch, die seit über 100 Jahren im Familienbesitz ist, 2‘500 Acres. Drei Generationen der Bellamys leben dort zusammen.
„Die Ranch ist ein riesiger Magnet“, sagen die Brüder. „Egal wo Du bist, Du
fühlst Dich da hingezogen. Sie war für uns immer eine Art Sicherheit, die uns
erlaubte, gewisse Dinge auszuprobieren. Wir haben Respekt vor unserer Familie,
dass sie diesen Besitz aufgebaut haben. Er ist unser Zuhause. Egal wie sehr wir
die Musik und das Business lieben, die Familie kommt immer zuerst.“
Homer
Bellamy, ihr Vater, war selber Musiker und ein Country Music Liebhaber. Er
brachte seine Jungs dazu, in ihrer Freizeit Musik zu machen. Obwohl keiner der
beiden je eine Ausbildung an einem Instrument genoss, spielt Howard heute
Gitarre, Banjo und Mandoline. David lernte, mit Piano, Accordion,
Fiddle, Banjo Orgel und Mandoline umzugehen. Nebst
ihren Auftritten im Kirchenchor hörten sie zu Hause die Platten ihrer älteren
Schwester. Die Scheiben waren von Elvis, den Everly
Brothers, Ricky Nelson oder Buddy Holly. Weiter wurden die Brüder beeinflusst
von den jamaicanischen Einwanderern, welche auf den
benachbarten Orangenplantagen arbeiteten. Beim Rattlesnake
Roundup in San Antonio, Florida, hatten sie ihren
ersten öffentlichen Auftritt, zusammen mit ihrem Vater, im Freien und ohne
Gage. Dies ist heute ein wenig anders, trotzdem werden sie in Interlaken
wiederum die Fans begeistern.
Eröffnen wird den Abend allerdings eine Lady, die
nicht allen Country Fans so gut bekannt ist. Für Insider jedoch war und ist sie
ein Geheimtip für ehrliche Honky
Tonk Music und Piano-Artistik: Becky Hobbs.
Es ist ruhig geworden dieser Tage um Becky. Um so dankbarer werden die
Fans den Veranstaltern für diesen Auftritt sein. Geboren in Oklahoma, begann
sie mit vierzehn Jahren Songs zu schreiben, spielte ein Jahr später in einer
All-Girl Band (wer glaubt, die Chicks hätten das erfunden, irrt gewaltig). 1974
kam ihr Debutalbum, gefolgt von vielen Auftritten.
1983 hatte sie einen Top-10-Hit mit Let’s Get Over Them
Together, zusammen mit Moe
Bandy. Weitere Hits folgten bis 1987, darunter Hottest Ex’ In Texas. Daneben schrieb sie
Songs, die von George Jones, Alabama oder Loretta Lynn aufgenommen wurden. Ihre
letzte Produktion, From Oklahoma With Love (1998) wird hoffentlich noch lange nich die letzte sein.
Im Honky Tonk
Stil geht es weiter mit dem „weiblichen Dwight Yoakam“,
Danni Leigh. Sie ist momentan ganz oben und bringt
mit Yoakam-Produzent Pete Anderson erfolgreich ihre
Alben auf den Markt. Ihre Geschichte zeigt nur Extreme, z.B. ist sie Instruktorin für Bungee Jumping am höchsten legalen Sprungturm – rund 103 Meter –
in der Nähe von Orlando, Florida. Manch ängstlicher Mann würde sich sicher von
ihr zu einem Sprung aus solchen Höhen überreden lassen. Danni
war wohl auch die erste Teilnehmerin an den Miss Virginia-Wahlen, die als
Zimmermann – oder “Zimmerfrau” ? – gearbeitet hat und die auf schweren Motorrädern durch
die Gegend ritt. A propos Reiten :
Als sie sich als Kind ein Pferd wünschte, verfrachtete sie ihr Vater auf eine
benachbarte Farm, wo sie sich um die Pferde kümmern musste und alles über die
Tiere lernte. Ein Job als Tierpflegerin auf der Farm von Tom T. Hall und seiner
Frau Dixie folgte. Danni
packt alle Herausforderungen mit voller Kraft. Und genauso kraftvoll ist auch
ihre Musik, die sie von Stars wie Merle Haggard oder Buck Owens beeinflusst sieht. Bakersfield
Sound und Honky Tonk Music
vom Feinsten.
Und schliesslich wollen wir hier noch einmal detailliert jene
Dame vorstellen, die mit ihrer Steel-Guitar Akrobatik
und ihrem Gitarrenspiel alle Vorstellungen schlägt.
Am Ende
ihres Vortrags meinte der Speaker auf der Bühne zu ihr : “Sarah, Big “E” lässt fragen, ob Du am Ende der
Convention zusammen mit ihm einige Songs spielen willst.” The Big “E”, so wird
unter den Steelern Altmeister Buddy Emmons bezeichnet. Und der war nach ihrem gemeinsamen
Auftritt von Sarah so begeistert, dass er ihr vor versammeltem Publikum mit
einer anerkennenden Geste seinen Hut aufsetzte. Jeder andere hätte sich nach
diesem Ereignis auf dem Höhepunkt seines Könnens geglaubt. Nicht Sarah. Sie
wurde dadurch ermuntert, noch virtuosere Kunststücke auf ihrem Instrument zu
erlernen. Und sie entwickelt sich bis zum heutigen Tag stetig weiter. Denn
mittlerweile beherrscht sie Banjo, Mandoline, und Gitarre ebenso virtuos.
Dieses
Line Up wird wie immer tausende von Fans nach Interlaken bringen. Freuen wir
uns also auf eine geballte Ladung Stimmung, excellente
Musik in freundlicher Athmosphäre.
Roll, Truck, Roll.