Portrait Warner Western Records

© November 1998 / Bruno Michel

 

Wie oft musste ich mir schon anhören, dass die heutigen Nashville-Produktionen „alle gleich“ tönen. Ein Körnchen Wahrheit ist ja dran. Trotzdem liegen die grössten Verkaufserfolge bei diesen Produktionen. Warum? Der geneigte Country-Liebhaber lässt sich via Medien und andere Kanäle davon überzeugen, dass was „in“ ist auch gut für ihn zu sein hat. Zugegeben, auch ich kaufe viele dieser Scheiben – wenn sie von Künstlern mit Wiedererkennungswert stammen.

 

Es gibt aber ein Label, das sich darauf konzentriert, authentische Künstler zu produzieren. Authentisch im Sinne von „The Real West“. Warner Western hat sich zur Aufgabe gemacht, die echte Country & Western Music nicht sterben zu lassen. Wer sich also wieder mal so richtigen Lagerfeuer- und Traditionalisten-Sound reinziehen will, der sollte sich mal bei diesem Label umschauen. Wiedererkennungswert garantiert.

 

Aber was macht eigentlich Musik zur „Western Music“? Die Antwort ist so breit und vielschichtig wie die Leute und Gegenden, welche zu dieser Musik inspirieren. Sie handelt vom Leben und einem Land, dass ebenso misteriös wie real ist. Es ist der Sound bekannter Melodien, welche um Lagerfeuer herum gesungen werden. Es sind die Reime eines Cowboy-Poeten, der sein eigenes Verständnis von Verstand und Lebensweisheit in seinen Versen präsentiert. Es ist auch der moderne Troubadour, der mit aktuellen Texten traditionelle Musik verbindet.

 

Schon wieder so ein Puritaner, mag der eine oder andere Leser denken. Weit gefehlt. Trotzdem: Orientiert euch am Angebot des Labels und hört mal in die eine oder andere Scheibe rein.